Pressemitteilungen
Demokratie gibt es nicht zum Nulltarif
Unter diesem Motto hatte die öffentlich geförderte Erwachsenenbildung zur Demonstration am 15. Mai, 12:30 vor dem Nds. Landtag aufgerufen. Aus ganz Niedersachsen sind die Erwachsenenbilder*innen der Volkshochschulen, Heimvolkshochschulen und Landeseinrichtungen angereist. Aus dem Ammerland und Northeim, Vechta, Cloppenburg, Gifhorn und Peine wurden Busse gechartert und Fahrgemeinschaften gebildet, um für eine auskömmliche Finanzierung der Erwachsenenbildung zu kämpfen. Viele Schilder mit den Forderungen der Erwachsenenbildung der über 200 Teilnehmenden gaben ein buntes Bild bei windigem Sommerwetter.
Zahlreiche Abgeordnete sind der Einladung des nbeb gefolgt, die auf einer Wurstpappe mit dem Stempel „Demokratie gibt es nicht zum Nulltarif“ zu einer Bratwurst einlud. Sie haben die Mittags-pause des Plenums genutzt, um mit „ihren“ Einrichtungen zu sprechen und ein gemeinsames Foto vor dem Landtag zu machen.
In ihrer Rede wies Berbel Unruh, Vorsitzende des nbeb und Direktorin des Landesverbandes der Volkshochschulen, darauf hin, „wenn wir in Zukunft in einer demokratischen Welt leben wollen, müssen wir alle etwas dafür tun. Denn ein Demokratieverständnis wird uns nicht einfach in die Wiege gelegt. Demokratie will gelernt sein! Das heißt aber auch: Demokratie gibt es im mehrfachen Sinne nicht zum Nulltarif!“
Sie forderte die Landesregierung auf, nun Taten sprechen zu lassen und wie im Koalitionsvertrag versprochen, die längst überfällige Erhöhung der Finanzhilfe zu verstetigen.
Dr. Jörg Matzen, Vorsitzender des Heimvolkshochschulverbandes wird in seinem Beitrag anschließend noch deutlicher: Bereits jetzt müssen Heimvolkshochschulen schließen, weil es für sie keine wirtschaftliche Perspektive gibt.
Der Minister für Wissenschaft und Kultur, Falko Mohrs, dankte der Erwachsenenbildung für Ihr Engagement und versprach, sich in seinem Haus für das Anliegen der Erwachsenenbildung einzusetzen, wenngleich er einschränken musste, dass die Durchsetzung dieser Forderungen innerhalb der Landesregierung nicht einfach sein wird.
Eva Viehoff, erwachsenenbildungspolitische Sprecherin der Grünen und Jan Henner Putzier, erwachsenenbildungspolitischer Sprecher der SPD, betonten beide in Ihren Beiträgen, wie wichtig die Arbeit der Erwachsenenbildung in den Bereichen Integration, Grundbildung, zweiter Bildungsweg und der politischer Bildung ist. Sie unterstrichen die gute Zusammenarbeit mit den Einrichtungen und sagten ihre volle Unterstützung zu. Der Niedersächsische Bund für freie Erwachsenenbildung e.V. (nbeb) ist der Dachverband der öffentlich anerkannten Bildungseinrichtungen in Niedersachsen.
Die Mitglieder des nbeb erfüllen den Bildungsauftrag nach dem Niedersächsischen Erwachsenenbildungsgesetz (NEBG). Mitgliedsorganisationen: Bildungsvereinigung ARBEIT UND LEBEN Niedersachsen e. V., Bildungswerk der Nds. Wirtschaft, Bildungswerk der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) in Niedersachsen e. V., Evangelische Erwachsenenbildung Niedersachsen, Katholische Erwachsenenbildung im Lande Niedersachsen e. V., Ländliche Erwachsenenbildung in Niedersachsen e. V., Landesverband der Volkshochschulen Niedersachsens e. V., Nds. Landesverband der Heimvolkshochschulen e. V., Verein Nds. Bildungsinitiativen e. V.
Die Ländliche Erwachsenenbildung in Niedersachsen (LEB) hatte für Anfang November eingeladen: Rund 50 Ehren- und Hauptamtliche des gemeinnützigen Vereins trafen sich am 1. November 2023 in Bad Zwischenahn zur Mitgliederversammlung. Dabei wurde im Rückblick auf das Geschäftsjahr 2022 deutlich, dass eine schwierige Phase der organisatorischen Neuaufstellung Früchte trägt und unruhige Fahrwasser nun überwunden sind. Außerdem will man die gewachsene Struktur der LEB in der Fläche intensiver nutzen, um das Ehrenamt zu stärken.
Mitglieder aus verschiedenen Verbänden, Vereinen und Organisationen inklusive der Vertreter:innen aus ehrenamtlich geleiteten Kreisarbeitsgemeinschaften folgten der Einladung der LEB-Landeszentrale in Hannover. Die erste Versammlung nach neuer Satzung, mit hauptamtlichem Vorstand, Beirat und Aufsichtsrat, brachte insgesamt 29 stimmberechtigte Delegierte im Bad Zwischenahner 53 Grad-Hotel zusammen.
In der dreistündigen Sitzung ging es vornehmlich um den Geschäftsbericht sowie den Jahresabschluss für 2022: „Die vergangenen Jahre waren eine herausfordernde Zeit für uns als LEB, und unsere Gemeinschaft war insbesondere durch die Corona-Pandemie sowie wirtschaftliche Herausforderungen beeinträchtigt”, fasste Vorstandsvorsitzender Dr. Axel Bruder zusammen. So lag der Umsatz der LEB 2022 bei 16,7 Millionen Euro (2019 noch 20 Mio Euro). Durch umfangreiche Restrukturierung sei man inzwischen aber auf einem guten Weg und steuere gegen Ende 2023 auf ein ähnliches Niveau wie noch vor der Talsohle zu. Ein Plus von etwa 40.000 Unterrichtsstunden gegenüber 2021 weise zusätzlich auf eine positive Entwicklung hin, wusste Hans-Dieter Steinwender (stv. Vorsitzender) zu berichten. Die Delegierten, angereist von Aurich im Norden bis Göttingen im Süden Niedersachsens, genehmigten Bericht und Abschluss.
Vorstand und Aufsichtsrat machten innerhalb der Versammlung wiederholt deutlich, dass ohne das besondere Engagement der Mitarbeitenden und aktiven Ehrenamtlichen die teilweise schwierige Lage kaum zu bewältigen gewesen wäre. Um dem Rechnung zu tragen, konnte im Zuge der etwas entspannteren Lage für alle Mitarbeitenden mit der Gewerkschaft Verdi noch Ende 2022 ein Manteltarifvertrag vereinbart werden, dem sich in diesem Jahr eine Inflationsausgleichsprämie anschloss.
Die Fortführung einer Ehrenamtspauschale sowie ein möglicher Antrag aller Kreisarbeitsgemeinschaften auf zusätzliche finanzielle Unterstützung ihrer Arbeit waren zudem Ausdruck dafür, dass man in der LEB das Ehrenamt insgesamt stärken möchte. Passend dazu wurden abschließend die ehemals unentgeltlich arbeitenden Mitglieder aus Präsidium und Vorstand nebst Jubilaren geehrt. Es gelte nun, das Schiff gemeinsam mit den Ehrenamtlichen auf Kurs zu halten, so Aufsichtsratsvorsitzender Eduard Gummich zum Abschluss der Sitzung.
Die Ländliche Erwachsenenbildung (LEB) startet ab Februar 2023 ihr umfangreiches Bildungsprogramm zum Thema „Klimawandel in Niedersachsen“. An vier repräsentativen Standorten (Leer, Oldenburg, Bissendorf, Barnstorf) haben alle Teilnehmenden die Gelegenheit kostenfrei zu lernen und „Anpassungs-Anpacker*in“ zu werden. Ziel ist es, mit dem vom Bund geförderten Pilot-Projekt möglichst viele Bürger*innen auf die Folgen der Veränderungen vorzubereiten.
Anmeldungen sind ab sofort möglich, Info-Abend am 28.11.
Termine und Inhalte für die ersten zwölf Veranstaltungen von „Prima Klima“ stehen fest. In einem Mix aus Präsenz- und Onlineangeboten wird es an den jeweiligen Standorten vor allem um die unmittelbaren Auswirkungen des Klimawandels in der Region gehen. So sollen z.B. konkrete Folgen für Harz, Wattenmeer und Moor aufgezeigt werden. „Daraus resultierend ist uns aber vor allem wichtig, zu verdeutlichen, was wir im Einzelnen mit Klimaschutz und entsprechenden Anpassungsmaßnahmen erreichen können“, erläutert LEB-Projektleiterin Karina Schaefer.
Angefangen bei intelligentem Wassermanagement und einer Starkregenvorsorge bis zur Dach- und Fassadenbegrünung sowie Verbesserung des eigenen CO2-Fußabdrucks gebe es viele Möglichkeiten. Der allgemeinen Bildungseinheit schließen sich vertiefende Module in puncto Landwirtschaft, Gesundheit sowie Natur- und Katastrophenschutz an, welche bereits konzipiert und kurz vor der Fertigstellung sind. Auch bei den spezielleren Veranstaltungen dieser Bereiche geht es darum, dem Klimawandel aktiv zu begegnen und Handlungsfelder zu erschließen.
Info-Veranstaltung
Im Rahmen eines Online-Informationsabends zur gesamten Reihe besteht am Montag, 28.11.22
(18.30 Uhr) die Möglichkeit, Näheres zu den einzelnen Angeboten zu erfahren und Referent*in-nen sowie Organisator*innen vorab kennenzulernen.
Anmeldung zu den Angeboten
Unabhängig davon können sich am Thema Interessierte bereits jetzt für die geplanten Vorträge und Workshops anmelden. „Aufgrund der Förderung des BMUV (Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz) sind wir in der Lage, die Teilnahme kostenlos anzubieten“, zeigt sich Karina Schaefer erfreut und ergänzt: „Wir hoffen natürlich auf rege Beteiligung, weil wir unsere Bildungseinheiten erproben und dann im Austausch mit den Teilnehmer*innen optimieren möchten.“ Auf diese Art könnten auch die Besucher*innen aller Veranstaltungen durch ihr Mitwirken Teil von „Prima Klima“ werden.
Hintergrund:
Mit dem Projekt „Prima Klima“ möchte die LEB engagierten Bürger*innen in der Region eine umfassende Möglichkeit bieten, den Klimawandel und dessen Folgen im Einzelnen zu erkennen, damit diese wiederum Handlungen für ihre Tätigkeiten ableiten können. Hierzu arbeitet die LEB seit Anfang des Jahres mit Fachleuten zusammen, um Bildungseinheiten auszuarbeiten. Für 2023 ist geplant, mit den Teilnehmer*innen das erstellte Pilot-Programm von insgesamt über 150 Unterrichtseinheiten mit verschiedenen Schwerpunkten zu erproben, anzupassen und zu verfestigen. Ihr Bildungsnetzwerk von etwa 1100 Mitgliedsgruppen und -vereinen in ganz Niedersachsen möchte die LEB dazu nutzen, die Ideen von „Prima Klima“ in die Breite der Bevölkerung zu tragen.
Das vom BMUV geförderte Projekt im Rahmen der Deutschen Anpassungsstrategie an den Klimawandel (DAS) erfährt organisatorische Unterstützung durch ZUG (Zukunft – Umwelt – Gesellschaft gGmbH).
Programm „Prima Klima“: weser-ems.leb-niedersachsen.de/prima-klima.html
Anmeldung und weitere Infos:
LEB-Beratungsbüro Aurich Karina Schaefer, Südeweg 2, 26607 Aurich
Tel.: +49 (0) 4941 986 54 21 | E-Mail: karina.schaefer@leb.de
Download Übersicht und Infofolder
Der Fahrkartenkauf via Smartphone-App, die Online-Buchung eines Arzttermins, die Bedienung von Smart-Home-Anwendungen und nicht zuletzt die in der Coronapandemie für viele fast alltäglich gewordenen Videokonferenzen: Digitale Technologien verändern unseren Alltag im Beruf und in der Freizeit – und stellen viele Menschen vor Herausforderungen. Bildung ist der Schlüssel zur Teilhabe in einer digitalen Welt, in der es ohne ein Mindestmaß an digitalen Kompetenzen kaum noch geht.
Daher hat das Land Niedersachsen gemeinsam mit den Erwachsenenbildungseinrichtungen das Projekt „Digital Campus Niedersachsen“ ins Leben gerufen. Die Einrichtungen haben sich dabei digital neu aufgestellt, und helfen den Menschen durch Bildungsangebote zum kompetenten und sicheren Umgang mit der Digitalisierung und leisten einen aktiven Beitrag für das Land.
Momentan wird in niedersächsischen Bahnhöfen Hannover, Osnabrück, Braunschweig, Celle, Delmenhorst, Göttingen, Hildesheim und Oldenburg in Form von Stair - und Ground Postern unter dem Motto „Alle.Einfach.Digital.“ auf den Digital Campus aufmerksam gemacht.
Der Digital Campus besteht aus vier Teilprojekten: das „Onlineportal Digital Campus Niedersachsen“, digitale „Infrastruktur“, „Digitale Bildungsformate“ und „Digitale Erlebniswelten“. Das Onlineportal ist eine neue Lernplattform für alle Menschen, die sich digital weiterbilden möchten. Auf dem Portal können die Bürgerinnen und Bürger beim „Digital Check“ die eigenen digitalen Kompetenzen einschätzen, um dann in die passenden weiterführenden Kurse einzusteigen, die in der stetig wachsenden digitalen Lernbibliothek bereitgestellt werden. Mit wenigen Klicks findet man auch geeignete Veranstaltungen der Ländlichen Erwachsenenbildung in Niedersachsen, kurz LEB, die ein vielfältiges Bildungsangebot sowohl online als auch vor Ort bietet.
Die LEB hat 2021 am Teilprojekt „Digitale Bildungsformate“ mitgewirkt. Die LEB hat in diesem Teilprojekt Open Source Materialien erstellt. Zwei Themen standen dabei im Fokus: Für die Arbeit in Sprachkursen mit Alphabetisierungsansatz werden häufig physische Lehrwerke verwendet, die den Teilnehmenden grundlegende Sprachkenntnisse vermitteln. Die meisten dieser Lehrwerke sind ebenfalls als digitale Variante erhältlich. Sie enthalten sowohl Videos, Audiodateien als auch andere interaktive Elemente.
Das nächste Vorhaben der LEB ist im Bereich „Digitale Erlebniswelten“ geplant. Dazu arbeiten wir aktuell an einer interaktiven Installation. In der entstehenden Erlebniswelt geht es speziell darum, die Rhetorik und die Methoden von Hasskommentaren und -beiträgen im Internet zu verstehen und sich generell mit dem Thema auseinandersetzen zu können. Dabei können eigene Verhaltensweisen sowie Meinungen hinterfragt und durchleuchtet werden. Ziel ist es, Mut und Kompetenzen innerhalb der Bevölkerung zu fördern, für demokratische Werte auch in einer digitalen Umgebung einzustehen. Die LEB ist in ganz Niedersachsen mit zahlreichen Standorten vertreten: https://www.leb-niedersachsen.de
Hier geht es zum Digital-Check: www.digitalcampus-nds.de
Das DigiMo startet mit den drei Dörfern Lödingsen (Flecken Adelebsen), Fuhrbach (Stadt Duderstadt, beides Landkreis Göttingen) und Holtensen (Stadt Einbeck, Landkreis Northeim) in die Erprobungsphase!
Bis zum 15. August konnten sich südniedersächsische Dörfer beim DigiMo bewerben. Aus den knapp 20 Bewerbungen wurden durch die Wissenschaftspartner die oben genannten drei Dörfer für die Erprobung des Projekts ausgewählt. „Wir sind überwältigt von der Menge an engagierten Bewerbungen. Uns ist die Auswahl der drei Dörfer nicht leichtgefallen. Viele wären sehr gut geeignet!“ so Wendy Ramola, Projektleiterin des DigiMo.
Die nächsten Schritte
Ende September finden in den drei Dörfern Auftaktveranstaltungen statt, um die Bewohner*innen über den Ablauf des Projekts zu informieren, Raum für Fragen zu geben und um sich kennenzulernen.
Die Auftaktveranstaltungen finden statt in
Lödingsen: 19.9., 18:30 Uhr Mehrzweckraum der Sporthalle
Fuhrbach: 28.9., 18:00 Uhr Gasthaus „Der Kronprinz“
Holtensen: 29.9., 19:00 Uhr, Sporthalle hinter der ehemaligen Schule
Alle Interessierten sind dazu herzlich eingeladen!
Ab Anfang Oktober kommt das DigiMo mit folgenden Angeboten zum Umgang mit Smartphone und Computer in die drei Dörfer: die Qualifizierung von Trainerinnen und Trainern; in anschließenden Veranstaltungen geben diese ihr Wissen innerhalb der Dörfer weiter und ergänzend finden Fahrten mit dem digitalen Dorf-Mobil in der Region statt, das an verschiedenen Plätzen anhalten und Interessierte beraten wird. Die Angebote zum Umgang mit der Technik entwickelt das DigiMo-Team in Zusammenarbeit mit der örtlichen Bevölkerung in den drei Dörfern, um diese genau auf den Bedarf abzustimmen. Hierfür suchen wir Engagierte, die Digital-Trainer*innen werden wollen und Interessierte, die Lust haben etwas Neues zu lernen! Die Beratungsfahrten führen das DigiMo auch in weitere Dörfer Südniedersachsens. Die genaue Route kann dem DigiMo-Fahrplan entnommen werden, der ab Ende Oktober auf der Internetseite https://www.leb-niedersachsen.de/das-digitale-dorf-mobil.html veröffentlicht wird.
Das DigiMo ist ein Verbundprojekt der Ländlichen Erwachsenenbildung in Niederachsen e.V., der Freien Altenarbeit Göttingen e.V., der Agrarsozialen Gesellschaft e.V. und der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst Hildesheim, Holzminden, Göttingen (HAWK), Fakultät Ressourcenmanagement. Gefördert wird das Projekt vom BMBF.
Weitere Informationen zum Projekt DigiMo und zur Gesellschaft der Ideen finden Sie auf folgender Webseite: https://www.gesellschaft-der-ideen.de/de/home/home_node.htm. Die Ansprechpartnerin Wendy Ramola (LEB) steht Ihnen gern per Mail oder telefonisch für Fragen und Anregungen zur Verfügung.
Wendy Ramola (LEB)
Groner Landstraße 27
37081 Göttingen
Tel.: +49 (0) 551 / 820 79 13
Mobil: 0157 / 77 926 895
E-Mail: digimo@leb.de
Downloads: Pressemitteilung | Flyer | Portraitfoto Ramola
LEB-Projekt „Prima Klima!“ erhält Bundesförderung
Die Ländliche Erwachsenenbildung in Niedersachsen (LEB) hat mit Fördergeldern des BMU (Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucher-schutz) in Höhe von rund 132.000 Euro das Projekt „Prima Klima!“ gestartet.
Mit dem Vorhaben möchte die LEB ihren Ehrenamtlichen in der Region eine umfassende Möglichkeit bieten, den Klimawandel und dessen Folgen im Einzelnen zu erkennen, damit diese Handlungen für ihre Tätigkeiten ableiten können. „So soll nachhaltig ein Bewusstsein in die Gesellschaft getragen werden, wie wir uns auf die bevorstehenden Änderungen vorbereiten können.“, erläutert LEB-Projektkoordinatorin Karina Schaefer. Dazu werden zunächst mit Fachleuten aus unterschiedlichen Bereichen die Details erarbeitet. Für das zweite Jahr der Förderung ist dann geplant, mit den Teilnehmer*innen das erstellte Programm von insgesamt 192 Unterrichtseinheiten mit verschiedenen Schwerpunkten zu erproben, anzupassen und zu verstetigen.
Das Projekt im Rahmen der Deutschen Anpassungsstrategie an den Klimawandel (DAS) erfährt organisatorische Unterstützung durch ZUG (Zukunft – Umwelt – Gesellschaft gGmbH). Die LEB selbst verfügt über ein breites Bildungsnetzwerk von etwa 1100 Mitgliedsgruppen und -vereinen in ganz Niedersachsen, über welches sie die ehrenamtlichen Akteure im ländlichen Raum für „Prima Klima“ gewinnen möchte.
Web: weser-ems.leb-niedersachsen.de/prima-klima.html
Am Projekt Interessierte wenden sich an das LEB-Beratungsbüro Aurich:
Karina Schaefer, Südeweg 2, 26607 Aurich
Tel.: +49 (0) 4941 986 54 21
E-Mail: karina.schaefer@leb.de
In 2021 führte die Ländliche Erwachsenenbildung in Niedersachsen e.V. (LEB) gemeinsam mit dem YMCA Ukraine und dem YMCA Belarus das internationale Projekt „Generation Eco“ durch. In diesem Projekt haben junge Erwachsene nach Möglichkeiten gesucht, das eigene Leben umweltfreundlicher zu gestalten und sind der Frage nachgegangen: „Was kann ich persönlich tun, um mein Leben umweltfreundlicher zu gestalten? Was kann ich in meiner direkten Umgebung tun?“
In internationalen Videokonferenzen haben Teilnehmende aus allen drei Ländern Antworten auf diese Fragen von internationalen Expert*innen erhalten. Besprochen wurde beispielsweise, wie Müllverbrauch reduziert und entstandener Müll recycelt werden kann.
Während der internationalen virtuellen Treffen war außerdem genügend Zeit für die Teilnehmenden sich gegenseitig näher kennen zu lernen und Meinungen und etwas über Lebensweisen von Gleichaltrigen aus anderen Ländern Europas zu erfahren. Wussten Sie zum Beispiel, dass es in der Ukraine nur einen Mülleimer am Haus gibt? Wer Müll trennen möchte (z. B. Plastik oder Papier), muss diesen zum nächsten Recyclinghof bringen. Das ist insbesondere für Bewohner*innen des ländlichen Raumes eine Herausforderung.
In lokalen Gruppen (z. B. in Hannover, Kiew und Minsk) konnten die Teilnehmer*innen hinzugewonnenes Wissen anwenden und führten Aktionen durch. In Deutschland arbeiteten wir mit dem JANUN Hannover e.V. zusammen.
Es wurden Vorträge und Trainings für Jugendliche und junge Erwachsene vor Ort organisiert. Workshops, insbesondere zu dem Thema Upcycling zur weiteren Verwendung ungenutzter Gegenstände wurden sowohl mit Erwachsenen als auch mit Kindern durchgeführt. Andere Aktivitäten waren Müllsammelaktionen in den Gemeinden oder auch Baumpflanzaktionen.
Außerdem wurden lokale Initiativen in dem Themengebiet aufgesucht. Die Gruppen wollen sich auch nach Ende des Projektes hier weiter engagieren und weitere Personen motivieren. Durch das lokale Engagement wurden die lokale Bevölkerung und teilweise auch lokale Regierungen und Schulen auf das Thema aufmerksam, die den Umweltschutz auch nach Ende des Projektes weiter in den Fokus richten wollen.
In einem weihnachtlichen Abschlusstreffen haben die Teilnehmenden ihre Ergebnisse vorgestellt. Jedes Land hat unter anderem eine interaktive Möglichkeit geschaffen, um mit weiteren Jugendlichen und jungen Erwachsenen in das Gespräch über Umweltschutz und Klimawandel zu kommen:
So haben Teilnehmende aus der Ukraine ein „kahoot“-Quiz erstellt, bei dem Sie mehr über Mülltrennung und -vermeidung lernen können. Teilnehmende aus Deutschland haben ein Frage-Antwort-Spiel über Plastik erarbeitet. Teilnehmende aus Belarus haben eine Öko-Challenge erstellt. Einen Monat lang wird den Teilnehmenden jeden Tag eine kleinere oder größere Aufgabe gestellt, um ihre Lebensweise ressourcenschonender zu gestalten.
Möchten Sie eines dieser Spiele oder Challenges selbst oder mit einer Gruppe ausprobieren, können Sie sich die Unterlagen hier herunterladen (???) oder mit uns Kontakt aufnehmen (jascha.jennrich@leb.de).
Das Projekt wurde gefördert von der Stiftung Erinnerung, Verantwortung, Zukunft (EVZ).
Auch in 2022 planen wir wieder internationale Austausche für junge Erwachsene. Vom 30. April bis 07. Mai reisen wir unter dem Titel „Then, Now and Later: Together Towards a Composite Memory” nach Leusden in die Niederlande. Dort nehmen wir an einem internationalen Jugendcamp teil und tauschen uns mit jungen Erwachsenen aus acht Ländern Europas sowie Russland und Kanada über wichtige Erinnerungen und moderne Aspekte des Zweiten Weltkriegs aus. Der internationale Austausch in entspannter Atmosphäre soll im Vordergrund dieses Camps stehen. Interessierte zwischen 18 und 30 Jahren melden sich gerne bei jascha.jennrich@leb.de. Das Projekt wird gefördert durch Erasmus+.
Weitere Informationen zu der Reise sowie Downloads der Quiz-Präsentation unter: www.leb-niedersachsen.de/fachbereich-international.html
Kirchweyhe. Am 22.11.2021 ehrte der Geschäftsführer der Niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung (NBU), Karsten Behr, das Projekt „Brückenbauer“ als Projekt des Monats November. Die Ländliche Erwachsenenbildung in Niedersachsen e.V. (LEB) brachte engagierte Landwirte und Naturschützer zusammen, die im Altkreis Grafschaft Hoya erfolgreich gemeinsam Naturschutzmaßnahmen umsetzten. Dafür wurde das Projekt nun mit einem Scheck über 500,- € ausgezeichnet.
Die landwirtschaftliche Nutzung hat über Jahrhunderte ein Mosaik von Lebensräumen und Lebensgemeinschaften mit großer Artenvielfalt geschaffen. Auf der anderen Seite wird die Landwirtschaft aber auch für den Rückgang genau dieser Vielfalt an Arten verantwortlich gemacht. Die LEB als verlässlicher Bildungspartner in Niedersachsen kennt dieses Konfliktfeld und brachte mit seinem Projekt „Brückenbauer“ engagierte Landwirte und Naturschützer an einen Tisch.
Unter dem Motto „miteinander reden – voneinander lernen – gemeinsam handeln“ erhielten die Teilnehmenden neue inhaltliche Impulse. Im Anschluss bildeten sich Projekt-Tandems, die aus einem Landwirt und einem Naturschützer bestanden und in die konkrete Umsetzung von Artenschutzmaßnahmen gingen. Insgesamt wurden 90 Einzelmaßnahmen auf den Höfen und Flächen der beteiligten Landwirte im Rahmen des von der NBU mit knapp 20.000,- € geförderten Projektes umgesetzt, darunter der Bau und das Anbringen von Nisthilfen für Vögel, Insekten und Fledermäuse sowie die Anlage von Totholz- und Lesesteinhaufen. In einigen Gemeinden zog das Projekt durch die hohe Motivation der Teilnehmenden weite Kreise, so wurden z.B. Grundschulkinder miteingebunden. In einem Dorf entstand durch eine gemeinsame Pflanzaktion der Bevölkerung eine Streuobstwiese auf einer öffentlichen Fläche.
Frau Daniela Weinand, Leiterin des LEB-Fachbereichs Klimaschutz & Naturschutz und Herr Yorck Müller-Dieckert, Projektleiter, nahmen die Auszeichnung von Herrn Karsten Behr, Geschäftsführer der Niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung, entgegen. Behr lobte die vorbildliche Zusammenarbeit von Landwirtschaft und Naturschutz, die nur gemeinsam die Artenvielfalt erhalten können.
Die Ländliche Erwachsenenbildung in Niedersachsen e.V. (LEB) ist Niedersachsens größtes Bildungsnetzwerk. Als landesweit tätige Bildungseinrichtung trägt sie maßgeblich zu einem bedarfsgerechten Bildungsangebot bei, insbesondere im ländlichen Raum. Weitere Informationen unter www.leb-niedersachsen.de.
Die Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung fördert Umwelt- und Naturschutzprojekte sowie Projekte zugunsten der Entwicklungszusammenarbeit und der Denkmalpflege. Die Stiftung finanziert sich aus der Glücksspielabgabe und vor allem aus Einnahmen der Bingo-Umweltlotterie. Weitere Informationen unter www.bingo-umweltstiftung.de.
Unser Credo: Bildung umfasst alle Bereiche gesellschaftlicher Teilhabe
Dem entsprechend vielfältig sind die Bildungsangebote. Das Spektrum reicht von internationaler, kultureller, sprachlicher, politischer, ökologischer Bildung bis zur integrativen Bildungsarbeit, zum Beispiel in der JVA Hameln. Dazu kommt berufliche Orientierung für junge Menschen sowie Aus- und Fortbildungen für Fachkräfte, z.B. in den Bereichen Gesundheit, Kindheitspädagogik, Pflege, Tourismus und Klimaschutz.
Eine Besonderheit ist die Arbeit im Vereinsbezug. Mit etwa 1000 ehrenamtlich geführten Vereinen aus allen Lebensbereichen bestehen Kooperationen. „In einer bewegten Welt, in der Lebensläufe immer wieder neu ausgestaltet werden, sehen wir unsere Aufgabe darin, die Wege zu Bildung und persönlicher Entfaltung unterstützend und nachhaltig zu ebnen. Dies gilt auch und gerade für die persönliche Entwicklung jedes/jeder Einzelnen“, so Carsten Meyer, päd. Direktor.
Die LEB im Spiegel gesellschaftlicher Umbrüche
Auf neue Herausforderungen hat die LEB stets flexibel reagiert. Während der Zuwanderung von Asylsuchenden in den Jahren 2015/16 hat die LEB ihr Angebot von Sprach- und Integrationskursen schnell angepasst. Und in der Corona-Pandemie wurden Präsenzveranstaltungen in kurzer Zeit in Online-Formate umgewandelt. Damit einher gingen Fort- und Weiterbildungen von Mitarbeitenden sowie die Installation entsprechender Technik.
Über die reine Bildungsarbeit hinaus
Für die Zukunft erwartet die LEB auch in Niedersachsen, dass noch stärker als bisher Anforderungen im ländlichen Raum auftreten, die über die reine Bildungsarbeit hinausgehen. Sei es die Betreuung und Beschäftigung von Langzeitarbeitslosen oder der Bedarf an Beratung und Coaching, die LEB stellt sich diesen neuen Arbeitsfeldern gerne.
Kontakt: Carsten Meyer – carsten.meyer@leb.de – 0511 / 3041115
Weitere Informationen zu 70 Jahren LEB erhalten Sie unter: Zeittafel der LEB
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Es ist soweit: Das Projekt DigiMo der Ländlichen Erwachsenenbildung in Niedersachsen e.V. (LEB) startet in die nächste Runde. Nachdem „Das digitale Dorf-Mobil“ im Januar als eine der 30 besten Ideen für unsere Gesellschaft im Wettbewerb für Soziale Innovationen des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) ausgewählt wurde, ist viel passiert:
Gemeinsam mit unseren starken Verbundpartnern - der Freien Altenarbeit Göttingen e.V. (FAG), der Agrarsozialen Gesellschaft e.V. (ASG) und der Hochschule für Angewandte Wissenschaft und Kunst (HAWK) | Fakultät Ressourcenmanagement - haben wir aus der Idee ein innovatives und wissenschaftlich untermauertes Konzept entwickelt, das unser LEB Projekt-Team am 31. Mai beim BMBF zur zweiten Voting Runde eingereicht hat.
Die Kernidee des DigiMo ist, mit mehreren digitalen Dorf-Mobilen direkt in die ländlichen Räume zu fahren, um junge und ältere Menschen mit einem attraktiven Angebot zur Medienkompetenz zusammenzubringen. Um die Besuche des DigiMo nachhaltig zu verankern, will die LEB vor Ort dort ansässige Menschen zu digitalen Paten ausbilden.
Bürger*innen haben die Wahl
Die 30 besten Ideen gehen nun in ein zweites Abstimmungsverfahren, bei dem Bürger*innen die Idee unterstützen können, die sie am besten finden. Die 10 meistgewählten Ideen dürfen dann in eine wissenschaftlich begleitete 2-jährige Erprobungsphase starten. „Wir hoffen, dass viele Bürger*innen unser Projekt ‚Das Digitale-Dorf-Mobil‘ mit ihrer Stimme unterstützen, damit diese Idee Wirklichkeit werden kann“, wünscht sich Projektleiterin Wendy Ramola.
Vom 07. bis zum 21. Juni können Sie erneut für das DigiMo voten.
Hier geht es zum Voting:
https://www.gesellschaft-der-ideen.de/de/mitmachen-1706.html
Informationen und Neuigkeiten rund ums DigiMo:
www.leb-niedersachsen.de/das-digitale-dorfmobil
https://www.gesellschaft-der-ideen.de/ideen.php
www.facebook.com/LEB.DIGITALES
https://www.youtube.com/watch?v=cxpAFjkkOfw
Phone: +49-0157 77926895
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- Wettbewerb für Soziale Innovationen des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) beendet Konzeptphase und startet zweites Online-Bewertungsverfahren
- Vom 7. – 21. Juni sind Bürgerinnen und Bürger dazu aufgerufen, ihre Favoritinnen und Favoriten aus den 28* Teams zu bewerten
- Maximal zehn Konzepte für Soziale Innovationen werden mit bis zu 200.000 Euro in einer zweijährigen Erprobungsphase weiter gefördert und auf die Umsetzung vorbereitet
Berlin, 7. Juni 2021 – Es ist wieder soweit! 28* Gewinnerinnen und Gewinner von „Gesellschaft der Ideen“, dem Wettbewerb für Soziale Innovationen des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF), starten am 7. Juni in das zweite Online-Bewertungsverfahren. Interessierte Bürgerinnen und Bürger sind dabei erneut zum Mitmachen aufgerufen und haben zwei Wochen lang die Möglichkeit, das Konzept ihrer Favoritin oder ihres Favoriten zu unterstützen.
Bereits im Herbst 2020 wurden mehr als 5.000 Bewertungen abgegeben. Mit deren Berücksichtigung fand anschließend die Auswahl von 30* Gewinnerprojekten statt. Fokus der vergangenen sechs Monate: Die Vernetzung und Kooperation mit wissenschaftlichen Partnerinnen und Partnern und die Ausarbeitung eines fünfseitigen Konzeptpapiers.
Die Konzepte wurden am 31. Mai final eingereicht und können ab dem 7. Juni in einem zweiwöchigen, öffentlichen Verfahren online bewertet werden. Bis zu zehn Teams haben die Chance, in die nächste Runde zu kommen und ihre Konzepte in einer rund zweijährigen Erprobungsphase mit wissenschaftlicher Unterstützung, Coachings, Workshops sowie in Lern- und Experimentierräumen praxisfit zu machen. In dieser Erprobungsphase werden die Ideen mit jeweils bis zu 200.000 Euro gefördert.
„Die aktive Einbindung der Öffentlichkeit stellt einen wichtigen Teil des Wettbewerbs für Soziale Innovationen dar“, sagt Lena Gliem, Leiterin der Projekt-Begleitung bei „Gesellschaft der Ideen“. „Denn hinter den Ideen stehen engagierte Bürgerinnen und Bürger, die mit ihren Konzepten konkrete gesellschaftliche Herausforderungen adressieren und das tägliche Miteinander gestalten und verändern wollen. Die Resultate der zweiten Online-Bewertung werden, neben denen einer Fachjury, in die finale Entscheidung des BMBF einbezogen.“
Die Konzepte für Soziale Innovationen reichen thematisch von Umweltschutz über Medizin und Lernen bis zu Inklusion und intergenerationalem Austausch und zeigen die enorme Bandbreite an Ideenreichtum und Engagement in der Gesellschaft. Unter den Teams befinden sich eine ganze Reihe von Einzelpersonen, aber auch Vereine, Unternehmen und Hochschulteams aus ganz Deutschland.
Mitmachen und bewerten können Sie ab dem 7. Juni 2021 hier.
Mehr über die 28* Konzepte von „Gesellschaft der Ideen“ finden Sie hier und unter gesellschaft-der-ideen.de | bmbf.de
*Von den 30 Gewinnerteams nehmen Energiewende-O-Mat und GovShare am zweiten partizipativen Bewertungsverfahren nicht mehr teil, da sie bereits eine Anschlussförderung gefunden haben. Das BMBF und „Gesellschaft der Ideen“ gratulieren herzlich zu diesem Erfolg.
Gesellschaft der Ideen – Wettbewerb für Soziale Innovationen
Mit „Gesellschaft der Ideen“ hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) einen mehrstufigen Wettbewerb zur Förderung Sozialer Innovationen ins Leben gerufen. Bürgerinnen und Bürger, Vereine, Verbände, Unternehmen, Stiftungen oder Netzwerke, Städte und Gemeinden sowie Forschende konnten sich am bundesweiten Ideenwettbewerb beteiligen. Das BMBF hat die am besten bewerteten 30 Ideen im Herbst 2020 mit dem Ideenpreis für Soziale Innovationen ausgezeichnet. Die Teams starten anschließend in die 6-monatige Konzeptphase, die am 31. Mai 2021 endete. Bis zu zehn Konzepte haben nun die Möglichkeit, mit bis zu 200.000 Euro in einer zweijährigen Erprobungsphase weiter gefördert und auf die Umsetzung vorbereitet zu werden.
Pressekontakt
Sandra Halter
halter@u-institut.com
presse@gesellschaft-der-ideen.de
Überblick über die 30* Gewinner-Teams von „Gesellschaft der Ideen“ nach Themenclustern:
Diversität & Inklusion
- YourReality – Prävention durch Empathie – in der virtuellen Realität wird Mobbing erlebbar
- SexEd – Sexualaufklärung zur Gewaltprävention
- Noch nie gesehen. Heute mal anders – mit inklusiven Stadttouren
- Ama – das generationsübergreifende und interkulturelle Netzwerk
- POPP! Filterblasen spielerisch zum Platzen bringen
- Nicht 2 sondern 3 – Hermine und ihr Bruder Theo mit Down-Syndrom
Gesundheit & Medizin
- PrÄViG – Prävention von Essstörungen durch Yoga
- Vision Period – Menstruation & Wechseljahre
- Krebsberatungs-App zur flexiblen psychosozialen Unterstützung von Patient*innen und Angehörigen
- fit – Digitale Selbsthilfe
- ReliefVR – Schmerztherapie durch Virtual Reality
- zusammenHören – Hören für alle Pflegebedürftigen
Begegnung & Austausch
- ViVerA – Virtuelle Veranstaltungen in der Altenpflege
- Stadtteilgeschichten
- Gut Alaune – Zentrum für kooperativ-nachhaltiges Bauen
- Hey, Momo hört zu – Zuhörkiosk
- GeneRobot (Generationstransfer-Robotik)
- Oldie & Goldie – Verbunden durch gemeinsames Reisen
Lernen & Entdecken
- Das Datenlabor – partizipatives Experimentieren mit digitalen Daten
- Das digitale Dorf-Mobil
- BABSI – Zu Hause essen bei Fremden
- Vitamin G für junge Familien – Naturerleben auf dem Spielplatz
- Kulturbuddy – Wir bringen Kunst und Kultur in die Wohnung
- Credible Messenger – Mentoring für ein straffreies Leben
Klimaschutz & Umwelt
- Govshare – Verbesserter Wissenstransfer im kommunalen Klimaschutz*
- Game of Rain – Spielend die Welt verändern
- Acren – Transparentes Crowdfunding für den Klimaschutz
- Energiewende-O-Mat – Übersichtsplattform für Innovationen in der Energiewende*
- Integriertes System für eine Landwirtschaft mit ökologischem Mehrwert
- Mitnehmgeste – Für Nachhaltigkeit in der Gastronomie
Hintergrund:
Mit dem am 6. Mai 2020 gestarteten Wettbewerb „Gesellschaft der Ideen“ möchte das BMBF die Entwicklung von Sozialen Innovationen fördern, die zur Lösung von gesellschaftlichen Herausforderungen beitragen können. Bürgerinnen und Bürger, Institutionen, Verbände, Vereine, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, Unternehmen und andere konnten Ideen für solche Sozialen Innovationen einreichen. Interessierte Bürgerinnen und Bürger hatten dann die Gelegenheit, die Ideen im Hinblick auf ihre gesellschaftliche Bedeutung online zu bewerten und ihre Favoritinnen und Favoriten zu benennen. Mit Berücksichtigung dieser Bewertungen wurden die 30* Gewinnerprojekte ausgewählt und in den vergangenen sechs Monaten zu Konzepten ausgearbeitet. Anschließend können bis zu zehn Ideengeberinnen und Ideengeber ihr Konzept gemeinsam mit wissenschaftlichen Partnerinnen und Partnern erproben. Ziel des Wettbewerbs ist es, praxistaugliche Lösungen für konkrete gesellschaftliche Herausforderungen unserer Zeit zu finden.
Ländliche Erwachsenenbildung (LEB) mit Einsatz für Imme & Co.
Am LEB-Standort in Ofen wurde Anfang April ein Projekt gestartet: „Neue Chancen durch Arbeit für den Naturschutz“. Gefördert durch das Jobcenter Ammerland, sollen fortan per Arbeitsgelegenheiten professionelle Nützlingsunterküfte (sog. Insektenhotels) gefertigt werden.
Das gesamte Projekt am Kösterhof in der Hermann-Ehlers-Straße ist eine Kooperation mit der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises Ammerland und dem Umweltbildungszentrum Ammerland. „Durch unser neues Angebot haben wir wieder viele Möglichkeiten für Arbeitsuchende geschaffen, sich mit ihren Fähigkeiten einzubringen.“, sagt Projektleiterin Anja Gertje.
Begonnen hat alles vor ein paar Wochen. Nachdem für den Projektstart die passende Arbeitsumgebung hergestellt und erste Materialien besorgt waren, ging es für die Teilnehmenden zunächst darum, sich untereinander sowie die LEB-Mitarbeitenden, die Räumlichkeiten und die zukünftigen Aufgaben kennenzulernen. In der folgenden Arbeitswoche gab es dann eine maßgebliche Schulung durch die Biologin Sandra Bischoff. Die Spezialistin für Wildbienen informierte nicht nur über den grundsätzlichen Nutzen und die Besonderheiten der für uns wichtigen Lebewesen. Im Mittelpunkt stand vor allem der Bau von Insektenhotels, die als Nist- und Überwinterungshilfe dienen. Für einen Aha-Effekt sorgten einige Negativbeispiele aus dem Handel. So sei es z.B. nicht ratsam, für eine Nützlingsunterkunft sowohl Tannenzapfen als auch Holz mit Bohrungen zu verwenden: „Während die Zapfen Ohrwürmer anlocken, beziehen Wildbienen mit Vorliebe die feinen Bohrungen. Allerdings sind beide nicht in einem Haus kompatibel, da die sogenannten Ohrenkneifer die Eier der Wildbienen fressen“, erklärte die Fachfrau.
Inzwischen wurde ein Insektenhotel-Prototyp fertiggestellt, und alle Beteiligten sind bereits gespannt, wie das Urteil der Expertin bei der bereits avisierten Besichtigung ausfallen wird. Das Ofener Werkstattprojekt hat darüber hinaus noch andere Arbeitsangebote in den Bereichen Gartenbau, Gartenpflege, Holzverarbeitung, Hauswirtschaft und Büro/Verwaltung zu bieten, bei denen meist ein laufender Einstieg möglich ist. Für die Herstellung weiterer Insektenhotels ist bereits eine Art Produktionsstraße angedacht. „Ab Juni sind dann voraussichtlich die ersten Auslieferungen an die interessierten Schulen und Ortsbürgervereine möglich“, freut sich Anja Gertje.
Bei Sonnenschein und milden Temperaturen beging die Ländliche Erwachsenenbildung in Niedersachsen (LEB) ihr rundes 70-jähriges Bestehen. Dazu kam am 25. April ein Team der Region Weser-Ems/Nord in den Park der Gärten, um das vielfältige Vereinswirken der Öffentlichkeit zu präsentieren. Im Verlauf des Tages interessierten sich weit über hundert Neugierige besonders für die ausgestellten LEB-Werkstücke.
„Wir haben großes Interesse und viel Zuspruch für unsere Arbeit erhalten“, resümiert LEB-Regionalleiterin Gabriele Vogel-Wellmann den Jubiläumstag. Das Zentrum bildeten verschiedene Produkte aus den LEB-Werkstätten, die in einem großen Rund angeordnet und teilweise in die Mustergärten integriert wurden.
Ebenso zeigte sich der Gastgeber am Ende des Tages zufrieden: „Wir freuen uns über die tolle Zusammenarbeit“, so Diana Rolfes, stellv. Geschäftsführerin vom Park der Gärten. Bereits seit 2008 kooperieren der Park der Gärten und verschiedene LEB-Werkstätten miteinander – so wie jetzt wieder zum Geburtstag der LEB.
LEB Jubiläum - Ein Tee aus dem Häuschen!
Siebzig Jahre Ländliche Erwachsenenbildung Niedersachsen e.V. (LEB) verpflichten.
Deshalb hat die LEB Weser-Ems/Nord in ihrem Sozialen Wirtschaftsbetrieb „B-Wohnen” zum runden Geburtstag etwas Besonderes gefertigt: Einen Kleinwohnraum auf Rädern mit integriertem Alkoven. Aber nicht nur die Schlafnische und die übrige Konstruktion sind bemerkenswert, denn das „Lüttje Teehuus” ist vor allem ein ökologisches Produkt – aus recycelten Baustoffen und heimischem Massivholz. Der minimalistische Bau ist ab 17. April im Park zu bewundern und Teil des Mustergartens „Ein zweites Leben“ zum Thema „Recycling im Garten“. Somit steht das Tiny Tea House pünktlich zum LEB-Jubiläum am 25. April im Park der Gärten.
Vorab laden wir Sie als Presse- und Medienvertreter ganz herzlich ein zur
Einweihung des Tiny Tea House („Lüttje Teehuus“)
Tee kam als Getränk ursprünglich im 17. Jahrhundert nach Europa und ist heute insbesondere in Norddeutschland ein nicht mehr wegzudenkendes, tief verwurzeltes Kulturgut. So entstand die Idee, für die 70-Jahrfeier ein spezielles Domizil in Kleinformat zu schaffen. Thematisch in Anlehnung an Teehäuser aus dem fernen Osten entstanden, stellt das “Lüttje Teehuus” eine mobile friesische Variante dar. Vor allem aber ist es ein faires Erzeugnis aus dem LEB-eigenen Betrieb „B-Wohnen“, ein Produkt mit echtem Mehrwert: Der nachhaltige 10-Quadratmeter-Wohnraum auf einem umgebauten ehemaligen Agrar-Anhänger setzt sich im Wesentlichen zusammen aus Konstruktionsvollholz, Materialspenden und wieder-verwertetem Material:
Trailer: Ausgemusteter Agrar-Kipper-Anhänger
Textilien: Vorhänge und Kissen: Baumwolle
Anwesend werden sein:
- Günter Siebels, Amtsleiter Jobcenter Landkreis Ammerland (Projektpartner)
- Michael Fuge, Bereichsleiter Jobcenter Oldenburg (Projektpartner)
- Tobias Müller, Jobcenter Oldenburg, Betreuung AGH (Projektpartner)
- Gabriele Vogel-Wellmann, LEB Regionalleitung Weser-Ems/Nord
- Florian Schick, Projektleiter Sozialer Wirtschaftsbetrieb „B-Wohnen“
- Jochen Reckemeyer, LEB Öffentlichkeitsarbeit
- Christian Wandscher, Geschäftsführer, Park der Gärten
- Björn Ehsen, Gärtnerischer Leiter, Park der Gärten
- Andrea Röben, Veranstaltungsmanagement, Park der Gärten
Für Fragen stehen Ihnen zur Verfügung:
Jochen Reckemeyer | Öffentlichkeitsarbeit Ländliche Erwachsenenbildung e.V.
Tel. +49 (0) 4403-98478-0 | HOME OFFICE: Tel. +49 (0)441/9694917
Fax +49 (0) 4403-98478-24
E-Mail: Jochen.Reckemeyer@leb.de Coaching.leb-niedersachsen.de
werkstatt.leb-niedersachsen.de
Christiane Mühl
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit | Park der Gärten
Tel.: 04403 – 819626 | Mobil 0163 – 8819626 | Fax 04403 – 819666
E-Mail: christiane.muehl@park-der-gaerten.de
www.park-der-gaerten.de
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) zeichnete im Rahmen des deutschlandweiten Wettbewerbs „Gesellschaft der Ideen“ 30 Projekte mit dem Ideenpreis für Soziale Innovationen aus, darunter unsere Idee: Das Digitale Dorfmobil. Alle Etappensieger erhalten ein Preisgeld von 12.500 € mit dem sie nun ihr Projekt innerhalb der nächsten sechs Monate zu Konzepten weiterentwickeln.
Dazu Anja Karliczek, Bundesministerin für Bildung und Forschung:
„Das Markenzeichen Deutschlands ist eine ‚Mitmachgesellschaft‘. Die ausgezeichneten Projekte spiegeln die Kreativität und das Verantwortungsbewusstsein der Bürgerinnen und Bürger wider. Gerade in Krisenzeiten sind neue Lösungen und gesellschaftliches Engagement gefragt“, so Bundesministerin Anja Karliczek.
„Bei der Bewertung der einzelnen Ideen haben wir interessierte Bürgerinnen und Bürger einbezogen. Die ausgewählten Projekte zeigen, welche Lösungsansätze ihnen wichtig sind. Diese Impulse aus der Mitte der Gesellschaft sind sowohl für die Politik als auch für die Wissenschaft wichtige Wegweiser.“
Medienkompetenz für Jung & Alt vor Ort
Digitale Dorfmobile sind Fahrzeuge, die mit Hard-, Software und pädagogischen Fachkräften ausgestattet sind und ländliche Regionen ansteuern, um über Digitalisierung aufzuklären und zu informieren. Wir wollen Personengruppen erreichen, die von der digitalen Welt bislang ausgeschlossen sind. Das Mobil soll zudem Anreize des gegenseitigen Lernens zwischen Jung und Alt schaffen. Deshalb befinden sich an Bord neben digitalen auch analoge Medien. Wie kommuniziere ich digital und/oder analog, und welche Medien, wie Zeitung, Radio, Newsfeeds stehen mir zur Verfügung und sind zugleich vertrauenswürdig?
Im Zentrum der Idee stehen eine veränderte Mediennutzung und Kommunikationstechniken, die sich in Rekordzeit entwickeln. In kaum einem anderen Bereich hat sich das Verhalten der Menschen in den letzten Jahrzehnten so rasant verändert. Die Corona-Pandemie tut ihr übriges, um den Prozess zu beschleunigen. Für die meisten ist es normal geworden, sich über Videotelefonie und Chats auszutauschen, sich gegenseitig zu informieren und Dateien hin und her zuschicken. Aber die „alten“ Wege existieren weiter, so kann man heute immer noch Telegramme versenden, über Festnetz telefonieren und SMS versenden.
Im Bereich der Mediennutzung zeichnet sich eine ähnliche Entwicklung ab. Auch hier bestehen langjährig erprobte Medien wie Tageszeitungen neben Neuigkeiten in sozialen Netzwerken und Botschaften in Form von YouTube-Videos.
In Zeiten von Fake-News, gekauften Social-Media-Accounts und einer unterfinanzierten „freien“ Presse nehmen die Zweifel an der Seriosität der Nachrichten und der Sicherheit der Kommunikationstechnologien zu. Im ländlichen Raum kommt erschwerend eine Unterversorgung mit Breitband-Internetanschlüssen hinzu.
Wie geht es weiter?
Im Juli werden die Konzepte bewertet und es gibt ein zweites Auswahlverfahren. Im Anschluss können zehn Projekte ihre Ideen gemeinsam mit Partner*innen aus Wissenschaft und Praxis erproben. Ziel des Wettbewerbs ist es, ca. fünf Lösungen für konkrete gesellschaftliche Herausforderungen unserer Zeit zu finden und diese in die Praxis umzusetzen.
Die LEB wurde mit ihrem Konzept Digitales Dorf-Mobil bei der Gesellschaft der Ideen vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) unter die ersten 40 Nominierungen gewählt. Über 1.000 Ideen waren eingegangen. Bis zum 21. Oktober konnte man beim Online-Voting seine Stimme dazu abgeben. Nun geht der Wettbewerb in eine zweite Auswahlrunde. Die besten 30 Ideen für Soziale Innovationen gewinnen 12.500 Euro mit Aussicht auf eine Weiterförderung.
Das digitale Dorf-Mobil...
... wird Jung und Alt in den niedersächsischen ländlichen Regionen zusammenbringen. Gegenseitiges Lernen steht dabei im Vordergrund. Wie kommuniziere ich digital und analog, und welche digitalen und analogen Medien wie Zeitung, Radio, Newsfeeds stehen mir zur Verfügung und sind zugleich vertrauenswürdig? Diese Fragen werden dank einer niedrigschwelligen und informellen Methode zu einem nützlichen Austausch führen.
Das Konzept sieht vor, gleichzeitig mehrere digitale Dorf-Mobile in die niedersächsischen Dörfer zu schicken. Die Digitalisierung plus die Vermittlung von digitalen Kompetenzen kann helfen, ländliche Gebiete attraktiv und anschlussfähig zu gestalten.
Weitere Infos:
„Unsere Gesellschaft verändert sich. Wie wir miteinander kommunizieren, wohnen, arbeiten, lernen, uns fortbewegen und konsumieren – all das unterliegt einem stetigen Wandel. Globalisierung und Digitalisierung verändern unseren Alltag, das Miteinander in der Familie, in der Nachbarschaft oder bei der Arbeit. Die Entscheidung darüber, wie wir neuen Herausforderungen begegnen und neue Möglichkeiten nutzen, treffen wir – als Gesellschaft der Ideen. Innovationen können unser Leben erleichtern und bereichern. Wir brauchen neue Ideen, um Herausforderungen zu bewältigen und das gesellschaftliche Miteinander im Wandel zu gestalten. Mit Gesellschaft der Ideen sucht das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) die besten Ideen für Soziale Innovationen, die den Austausch zwischen virtuell und real, Stadt und Land oder jung und alt anregen.“
Quelle: https://www.gesellschaft-der-ideen.de/de/infos-1715.html
Ende der ersten Förderphase +++ Ausblick auf die Projektfortführung
Göttingen, den 08.09.2020
Am 9. September 2020 um 11 Uhr lädt das Projektteam des FriedlandGartens auf das Gartengelände ein, um die vergangenen drei Jahre zu resümieren und einen Blick auf zukünftige Aktivitäten zu werfen.
Im Juli 2020 endete für den FriedlandGarten die dreijährige Förderphase mit dem EU-Programm LEADER und der Gemeinde Friedland als Hauptgeldgeber. Inzwischen haben der Landkreis Göttingen und die Gemeinde Friedland zugesichert, das Projekt bis Ende 2020 zu unterstützen. Das Projektteam bedankt sich bei allen Förderern, den Teilnehmenden und den Helfer*innen und verdeutlicht, dass für die langfristige Erhaltung des interkulturellen Gartenprojekts weitere Fördermittel notwendig sind. Denn sowohl für die Planung, Organisation und Bewirtschaftung des 8.000 m² großen Gartenlandes, als auch für die Betreuung der teilnehmenden Menschen sei eine intensive hauptamtliche Begleitung nötig. Ziel des Projekts ist es, Begegnung und Verständigung zwischen den Kulturen zu fördern, Grundsteine für die Integration von Geflüchteten zu legen und Natur- und Gartenerlebnisse zu ermöglichen.
„Der FriedlandGarten hat sich zu einem besonderen Ort entwickelt. Seit Projektbeginn 2017 haben viele Hundert Menschen – einheimische wie geflüchtete – den Garten in seiner vielseitigen Ausrichtung mitgestaltet. Gemeinsam wurde eine interkulturelle Begegnungsstätte geschaffen, die Frieden und Verständigung stiftet, und gleichzeitig ein weitläufiger Garten-, Naturschutz-, Lern- und Naturerlebnisraum für Kinder und Erwachsene ist“, berichten die Projektkoordinatorinnen Heidrun Mitze und Dorothee Pohl. Neben den regelmäßigen offenen Gartentagen habe es in den vergangenen drei Jahren ein vielfältiges Kurs- und Seminarangebot gegeben, beispielsweise zu Bienen, dem Sensen oder Wildkräutern, an dem zahlreiche Menschen aus der Region teilnahmen.
Zur geplanten einstündigen Veranstaltung mit einer Vorstellung des Gartens, einem Rundgang und kurzen Grußworten sind unter anderem Marcel Riethig (Kreisrat), Christel Wemheuer (erste Kreisrätin u. LEADER-Lokale Aktionsgruppe (LAG)-Vorsitzende, Hartmut Berndt (LEADER-Regionalmanager), Andreas Friedrichs (Gemeindebürgermeister) und Heinrich Hörnschemeyer (Leiter Grenzdurchgangslager) eingeladen.
Hintergrund:
Das Projekt FriedlandGarten startete als interkultureller Gemeinschaftsgarten im April 2017 in der Trägerschaft der Ländlichen Erwachsenenbildung (LEB) in Südniedersachsen.
Bis April 2020 waren Fördermittel- und Spendengeldgeber: das EU-Programm LEADER, die Gemeinde Friedland, der Nothilfefonds der Caritas (Bistum Hildesheim) sowie ADM Hamburg AG.
Seit August 2020 wird das Projekt durch Fördermittel der Gemeinde Friedland und des Landkreises Göttingen unterstützt; zusätzliche Spendengeber sind die Sparkasse Göttingen sowie die VR-Bank in Südniedersachsen.
Göttingen, den 07.07.2020
Junger Psychologe aus Türkei arbeitete zehn Monate bei der Ländlichen Erwachsenenbildung (LEB). Gefördert wird der Aufenthalt vom Europäischen Solidaritätskorps.
Die LEB bietet seit 2017 Plätze für europäische Freiwillige an. 2019 kam der erste Freiwillige auch nach Göttingen. Über das Europäische Solidaritätskorps werden Möglichkeiten für junge Menschen geschaffen, an Freiwilligenprojekten in ihrem eigenen Land oder im Ausland teilzunehmen. Die Arbeit kommt der Gemeinschaft und Menschen in ganz Europa zugute. In den vergangenen zehn Monaten war Umut Bayrak (26 Jahre) in Göttingen zu Gast und konnte die LEB, Stadt und Landkreis kennen lernen. Selbst hat er Psychologie an der Adana Çukurova Universität studiert. Nach einem Jahr als Psychologe in der Armee, wollte er Europa kennen lernen und bewarb sich bei der LEB. Nun muss er Göttingen leider verlassen und zurück in die Türkei. „Ich hatte vom Anfang bis zum Ende des Aufenthalts viel Spaß. Ich denke, das ist eine Erinnerung, die ich nie vergessen werde“, resümiert Umut Bayrak.
Tatkräftig unterstützt hat er das Gartenprojekt in Friedland. Im FriedlandGarten können alle Interessierten mitmachen. Auf dem großen Gartengelände werden eigene Parzellen angelegt und bewirtschaftet. Darüber hinaus gibt es verschiedene Gemeinschaftsaufgaben, wie die Pflege und Ernte der Obstbestände, die Anlage und Bearbeitung von Gemeinschaftsbeeten. „Das Friedland-Projekt hat mir sowohl als Idee als auch in der Praxis gefallen. Ich hatte die Möglichkeit, Menschen zu unterstützen und habe viel gelernt“, berichtet Umut Bayrak.
Das Projekt FriedlandGarten wird gefördert durch LEADER Göttinger Land, der Gemeinde Friedland sowie dem Nothilfefonds des Bistums Hildesheim.
Maskenproduktion: LEB hilft Ausbreitung von Corona einzudämmen
Masken zum Schutz vor Corona standen bislang nur für Klinik- und Pflegepersonal und spezielle Berufsgruppen zur Verfügung. Und auch da sind sie knapp und schwer zu bekommen. Das brachte Jana Grüning, Fachanleiterin Textil im Werkstattprojekt Ganderkesee und ihre Kollegin Katja Gode aus dem Werksattprojekt Sandkrug auf die Idee selbst aktiv zu werden. In Abstimmung mit dem örtlichen Gesundheitsamt startete in den LEB Werkstattprojekten die Produktion von Masken für Bürger*innen.
Im Werkstattprojekt Ganderkesee
„Wir waren seit dem 14.03.2020 ohne Teilnehmer in der Werkstatt und haben angefangen Masken zu produzieren, weil wir wussten, dass sie gebraucht werden“, erzählt Werkstattleiter Edgar Ruhm. Dabei geht es um: „Behelfsmasken für jeden, der sie haben möchte“, so Ruhm.
Privatpersonen können jetzt per E-Mail eine Maske bestellen und diese kontaktlos aus einer vor der Halle aufgestellten Vitrine mit beschrifteten Klarsichthüllen entnehmen.
Eine konzertierte Aktion
Zeitgleich startete Katja Gode im Werkstattprojekt Sandkrug die Nähoffensive. Kurz darauf schlossen sich sechs weitere LEB Werkstätten der Aktion Maskenherstellung an. „Dabei kooperieren wir mit dem Gesundheitsamt," berichtet Katja Gode.
Großer Andrang
Zunächst sollten im Werkstattprojekt Sandkrug Masken für Supermarktmitarbeiter genäht werden. Innerhalb kurzer Zeit gab es auch Bestellungen von einer Zahnarztpraxis aus Hundsmühlen und einem Altenheim für seine Belegschaft, Bewohner und Patienten. Interessierte, Supermärkte und Privatpersonen können sich bei der LEB melden und Behelfsmasken gegen eine Spende erhalten - per Mail unter behelfsmasken@leb.de
Von den Masken, die aus reiner Baumwolle gefertigt werden, gibt es zwei ausfaltbare Modelle: Eines mit Hut-Gummi und eingearbeitetem Pfeifenreiniger zur Stabilisierung auf der Nase sowie ein Modell, in das ein Aktiv-Kohle-Filter hineinpasst.
"Alle unsere Werkstattprojekte vernetzen sich gerade weiter und entwickeln weitere Ideen, was wir produzieren können, um in dieser Situation eine Unterstützung für die Gesellschaft zu sein“, so Katja Gode, die die Produktion der Masken für alle LEB Werkstattprojekte koordiniert. Die Idee auch tragbare Schutzvisiere herzustellen, um so einen Spuckschutz zu bilden, wird inzwischen im Ganderkeseer Werkstattprojekt umgesetzt. Eine gute Idee, denn durch das Tragen von Masken aus Stoff schützt man in erster Linie seine Mitmenschen vor einer Ansteckung. Damit sind sie ein wichtiger Bestandteil, um die Ausbreitung von Corona einzudämmen. Visiere könnten auch den Träger effektiv schützen.
Wie die Schutzmasken sind auch die Visiere vor allem für sogenannte systemrelevante Berufsgruppen und Einrichtungen gedacht, aber die LEB will trotzdem auch Privatpersonen versorgen. „Wer Bedarf hat, kann sich gerne bei uns melden“, sagt die pädagogische Leiterin, Anja Gertje. Bis zu 200 Schutzvisiere könnten täglich produziert werden, wenn auch hier die Nachfrage steigt. Die Schutzmasken werden auf Spendenbasis abgegeben. Einrichtungen, Unternehmen und Privatpersonen können die Visiere unter der Mailadresse visier-ol@leb.de bestellen.
Des Weiteren gibt es die Überlegung Plexiglas zu nutzen, um Aufsteller zu bauen, die in Supermärkten, Arztpraxen oder vielleicht sogar in Bussen eingesetzt werden können, damit die Mitarbeiter dort besser geschützt sind.
Nähanleitung Nasen-Mundschutz
In der Corona-Krise sind essenzielle Mundschutze zur Mangelware geworden – LandFrauen setzen sich an ihre Nähmaschinen und schaffen Abhilfe.
23.März2020
Hannover–Mundschutze fehlen allerorten – viele LandFrauen können nähen: Ein kleiner Schritt nur war es vom Gedanken zur Tat. In den vergangenen Tagen haben in einigen LandFrauengruppen vor Ort Nähaktivitäten begonnen. Der Niedersächsische LandFrauenverband Hannover e. V. (NLV) weitet diese nun auf sein gesamtes Verbandsgebiet aus. Er startet heute den Aufruf an alle seine Mitglieder, sich an der „Aktion Mundschutz –LandFrauen helfen“ zu beteiligen. Es geht darum, Behelfs-Mund-Nasen-Schutze zu nähen und den Einrichtungen, in denen Bedarf besteht, zur Verfügung zu stellen. Dabei werden keine medizinischen Mundschutze hergestellt, sondern solche, die im Pflege-und Privatbereich zum Einsatz kommen können.
Marita Eschenhorst und Karin Plate, beide Vorstandsmitglieder des NLV haben eine Nähanleitung erstellt und diese selbst getestet: „Übung macht den Meister, bleibt einfach fröhlich und kreativ beim Nähen“, lautet ihr motivierendes Fazit. Die Mundschutze sind bei 60 °C waschbar. Jede LandFrau näht die Mundschutze allein für sich, da Treffen aufgrund der Einschränkung des öffentlichen Lebens derzeit nicht möglich sind. Der Kontakt der Frauen untereinander läuft über digitale Medien.